Kroatien befindet sich mitten im strukturellen Umbau seines Energiesystems. Der Anteil erneuerbarer Energien wächst stetig, insbesondere durch Photovoltaik- und Windkraftprojekte entlang der Adriaküste und im Landesinneren. Gleichzeitig steigt die Belastung des Übertragungsnetzes, da Erzeugung und Verbrauch geographisch weit auseinanderliegen – während der Süden häufig überschüssige Energie produziert, bleibt der Bedarf im Norden und in Industriegebieten konstant hoch.
Die Integration dieser volatilen Erzeugung stellt das Netz vor neue Herausforderungen. Phasen mit starker Einspeisung aus erneuerbaren Quellen wechseln sich mit Zeiten geringer Produktion ab. Diese Dynamik verlangt nach flexiblen Lösungen, die kurzfristig auf Schwankungen reagieren und zur Netzstabilität beitragen können."
Das europäische Stromnetz arbeitet mit einer Frequenz von 50 Hertz – sie ist der gemeinsame Takt, an dem sich Erzeugung und Verbrauch ausrichten. Wird mehr Strom erzeugt als verbraucht, steigt die Frequenz über diesen Wert; wird mehr verbraucht als erzeugt, fällt sie darunter.
Schon minimale Schwankungen bringen das Netz aus dem Gleichgewicht und müssen innerhalb von Sekunden korrigiert werden. Bleibt die Frequenz stabil, laufen alle Komponenten des Energiesystems – von Kraftwerken über Netze bis zu Verbrauchern – synchron und zuverlässig. Je stärker jedoch die Erzeugung schwankt, desto größer wird der Aufwand, diesen Takt konstant zu halten.
Netz stabil
Erneuerbare Energien speisen Strom nicht gleichmäßig ins Netz ein. Ihre Erzeugung folgt natürlichen Bedingungen und unterliegt damit starken Schwankungen über den Tag und die Jahreszeiten hinweg. Der Energiebedarf hingegen verläuft vergleichsweise stabil – mit wiederkehrenden Spitzen zu typischen Verbrauchszeiten.
Dieses strukturelle Ungleichgewicht zwischen volatiler Einspeisung und gleichmäßigem Verbrauch ist eine der zentralen Herausforderungen moderner Stromsysteme. Phasen mit Überschussproduktion wechseln sich mit Zeiten unzureichender Erzeugung ab und erfordern präzise, kurzfristige Eingriffe in das Netzgeschehen.
Nur durch flexible, intelligent gesteuerte Infrastrukturen lässt sich dieses Zusammenspiel künftig effizient und stabil gestalten.